Die Jungs vom Stedeberg mussten sich am Wochenende einem erwartet unangenehmen Gegner stellen. Ütteroda begann die Partie genauso, wie es im Vorfeld eingeschätzt wurde: aggressiv in den Zweikämpfen, mit viel Druck im Mittelfeld und dem Ziel, unser Aufbauspiel zu unterbinden. Durch das hohe Anlaufen waren wir zunächst gezwungen, lange Bälle aus der Abwehr zu schlagen, die auf dem kleinen Platz jedoch meist beim gegnerischen Torhüter landeten. Über ihre rechte Seite wurden die Hausherren immer wieder gefährlich – über genau diesen Weg fiel schließlich auch das 1:0.
Doch die SGN fand nach und nach besser in die Begegnung. In der 22. Minute schlug Marlon Schmeißer eine präzise Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Florian Felsch goldrichtig stand und zum Ausgleich einschob. Nur zwei Minuten später setzte sich Florian stark über links durch, legte clever auf Marc Lochner zurück, der eiskalt ins linke Eck vollendete – Spiel gedreht. Doch die Freude hielt nicht lange. Auf der linken Abwehrseite verschätzte sich Marc Schmidt bei einem langen Ball, versuchte im Strafraum noch zu klären und traf dabei sowohl den Ball als auch seinen Gegenspieler. Dieser ließ sich theatralisch fallen – und der Schiedsrichter entschied sofort auf Elfmeter. Paul Rudolph verwandelte sicher zum 2:2.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein Spiel, das stark an die erste Halbzeit erinnerte: Ütteroda stand tief und verteidigte mit allem, was sie hatten, während unsere Elf das Spiel machte, aber im Abschluss zu oft knapp scheiterte. Trainer Enrico Deiß entschied sich daraufhin zu einem Dreifachwechsel in der 57. Minute um dem Mittelfeld mehr spielerische Impulse zu geben. In der 62. Minute musste Ütterodas Max Rudolph nach wiederholten Fouls mit Gelb-Rot vom Platz – eine Entscheidung, die längst überfällig wirkte. Die Gastgeber kämpften nun verbissen, sorgten mit vielen Fouls und Diskussionen aber auch für Unruhe auf und neben dem Feld.
Unsere Jungs blieben jedoch konzentriert und wurden in der 84. Minute belohnt: Der eingewechselte Justin Theuvsen behielt im Strafraum die Nerven und schob zur 3:2-Führung ein. Damit war der Widerstand der Gastgeber gebrochen. Wenig später erhöhte Philipp Hering nach einem klugen Zuspiel von René Kiesbauer auf 4:2. In der Nachspielzeit lief Paulo Rodrigues frei auf den Torhüter zu, wurde jedoch regelwidrig gestoppt. Den fälligen Freistoß verwandelte Kiesbauer mit Maßarbeit ins untere linke Eck – der 5:2-Endstand.
Am Ende steht ein verdienter Auswärtssieg, auch wenn die Partie alles andere als einfach war. Die Mannschaft ließ sich zu oft von der hitzigen Atmosphäre aus dem Konzept bringen, zeigte jedoch Moral und den längeren Atem. Maßgeblich beeinflusst wurde das Spiel jedoch durch den Schiedsrichter, der mit vielen fragwürdigen Entscheidungen auf beiden Seiten die Partie immer wieder aus der Hand gleiten ließ.
Nun geht es für die SG Nessetal in eine zweiwöchige Pause, ehe am 14. September das Heimspiel gegen Grün-Weiß Großburschla ansteht.
Aufstellung:
Haaß – Schlundt (93., Benke), Schmidt, N., Schumacher, Schmidt, M. – Scholz (57., Kiesbauer), Lochner (57., Theuvsen), Schmeißer – Felsch (57., Rodrigues), k. A. (86., Hering), Wedemann
Tore:
1:0; Hörselmann (6.), 1:1; Felsch (22.), 1:2; Lochner (24.), 2:2 Rudolph, P. (36.), 2:3; Theuvsen (84.), 2:4; Hering (92.); 2:5; Kiesbauer (94.)